Reisen in Thailand


 


                                  
       
                                                 Fotos Dackweiler

Thailand zählt aufgrund seiner reichen landschaftlichen Schönheit, seiner kulturellen
Sehenswürdigkeiten sowie seines exotischen Reizes zu den faszinierendsten
Reisegebieten Asiens. Seit Mitte der 1980er Jahre ist Thailand eines der
beliebtesten Ziele des internationalen Tourismus und bietet traumhafte Tropenidylle
auf hohem Niveau: Eine breite Palette von Luxushotels bester Ausstattung bis zu
Budget-Unterkünften findet sich an nahezu allen touristisch bedeutsamen Orten.
Der Tourismussektor beschert der thailändischen Volkswirtschaft seit mehr als einem
Jahrzehnt Einkünfte von gut 5% zum Bruttoinlandprodukt. Nach der Landwirtschaft
ist der Tourismus damit der größte Arbeitgeber: Etwa ein Sechstel aller Arbeitsplätze
hängen direkt und indirekt von ihm ab. Jährlich reisen mehr als 10 Mio. Touristen ins
Königreich Thailand, überwiegend aus Südost- und Ostasien.

Bekannteste Reiseziele von Thailand sind die kulturell und landschaftlich bedeutenden
Gebiete um Chiang Mai, Ayutthaya, Sukhothai, Phimai und Songkhla/Had Yai sowie
die ausgedehnten tropischen Strände um die Tourismuszentren Pattaya, Phuket,
Ko Samui, Krabi und Hua Hin/Cha Am. Zunehmende Aufmerksamkeit erfahren die vielen

Nationalparks, welche Regenwälder, Mangrovenküsten, Muschelbänke, Kegelkarst-

formationen und marine Räume umfassen.

Thailand hat Anteil an einer großen Vielzahl unterschiedlichster Landschaften: Kleinräumig
gegliederte Bergländer liegen im Norden und Nordosten, die hügeligen Hochflächen
des Khorat-Hochlands im Osten, die ausladende Schwemmlandebene des Maenam
Chao Phraya im Zentrum, lange Küsten, tropische Strände und eine Vielzahl vorgelagerter
Inseln und Karstfelsen im Süden. Die fünf Großlandschaften werden auch als die
„fünf Gesichter“ Thailands bezeichnet, und es weisen nicht nur ihre Naturräume,
sondern auch die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kennzeichen jeweils besondere
Eigenarten auf.


         

                       

                                                                    
                                                                                                                                                          Fotos Dackweiler

                         

Naturtourismus

Die große naturräumliche Vielfalt gehört zu den bedeutendsten Potentialen des
Königreiches. Das Spektrum naturräumlicher Schönheiten reicht in Thailand
von tropischen Regenwäldern und ausgedehnten Stränden bis zu bewaldeten
Gebirgen und gemäßigten Hochländern. Vom Menschen unberührte Natur ist inde
s nur noch in Nationalparks vorhanden, da seit den 1970er Jahren im Gefolge einer
systematischen Landeserschließung nahezu alle Flächen wirtschaftlich nutzbar gemacht
wurden. Die Waldbedeckung Thailands verringerte sich dadurch von etwa 60% (1950)
auf weniger als 20% (2000). 1989 wurde der Holzeinschlag landesweit verboten, wodurch
der Raubbau an tropischen Hölzern in Thailand eingedämmt, zugleich aber in die
Nachbarstaaten verlagert wurde. Seit der Eröffnung des ersten Nationalparks 1961
(Khao Yai) wurden weitere knapp 140 Nationalparks und Wildschutzreservate eingerichtet.
Am beeindruckendsten sind wegen ihrer besonderen Artenvielfalt, Einzigartigkeit und
Abgeschiedenheit wohl der Thungyai-Huai Kha Khaeng (Weltnaturerbe!), Khao Yai,
Doi Inthanon, Phang Nga, Angthong und Tarutao.
Zu den schönsten Turm- und Kegelkarstlandschaften weltweit gehört die Ao Phang Nga
im Süden Thailands in der großen Bucht zwischen Phuket und Krabi. Die bewaldeten, steilen
Karstfelsen mit unzähligen Höhlen, Grotten, Tropfsteinen, Hohlkehlen sowie mit
ausladenden Mangrovenwäldern zählen zu den beeindruckendsten Naturphänomenen.
Viele Höhlen weisen zudem Waldmalereien und Zeugnisse prähistorischer Siedler auf.




                                                  Foto Dackweiler

In den Nationalparks sind je nach Breitenlage und Höhe der Gipfel ausgedehnte tropische
Regenwälder sowie trockene Monsun- und Bambuswälder verbreitet, deren hohe
Artenvielfalt Dank recht konsequenten Schutzes bisher erhalten werden konnte. Die
Großsäuger – vor allem: Tiger, Sumatra-Nashorn, Leopard und Tapir -, aber auch
verschiedene Hirsch- und Affenarten, vielfältige Vogel-, Amphibien- und Reptilienarten,
darunter Schlangen, Krokodile, Schildkröten, Flugdrachen und Frösche, genießen
besonderen Schutz. Erheblich bedroht durch Tourismus, Umweltverschmutzung und
Aquakulturen sind die Korallenriffe. Traumhafte Tauchgründe der entfernter gelegenen
Inseln werden intensiv – wenn auch insbesondere von den einkommensstärksten
Touristen – besucht.


     

   

            

Fotos Dackweiler

                                           

Kulturtourismus

Durch seine lange Besiedlungstradition weist Thailand exzeptionelle
kulturelle und historische Stätten auf. Die mehr als 7000 Jahre alten
bandkeramischen Keramikfunde von Ban Chiang zählen zu den
ältesten Besiedlungszeugnissen Asiens. Ausgrabungen und Museum
sind ein Kleinod für den Kulturtouristen. Einige Relikte des großen
Khmer-Reiches können besichtigt werden, allem voran die Ruinen der
Tempelanlage von Phimai. 
         


                                                                                              Fotos Dackweiler

Ayutthaya
Unbedingt sehenswert sind ferner die Ruinen der alten Hauptstädte
Lopburi und Ayutthaya, die zu ihrer Zeit prunkvolle, einflussreiche
religiöse wie weltliche Städte waren. Ausgrabungen belegen deren
einstige Bedeutung: So liegen heute die großen Palast- und
Hunderte von Tempelanlagen frei zugänglich. Das legendäre Ayutthaya
war mehr als 400 Jahre die Königsstadt von Siam, bis es 1767 zerstört
wurde. Wichtigste Stätten sind hier neben dem Palastbereich mit
großen Empfangsgebäuden und Pavillons die im 14. und 15.
Jahrhundert gegründeten Klöster von Wat Phra Ram, Wat Mahathat
und Wat Ratburana.Unter letzterem fand man einen der größten
Goldschätze Ayutthayas. Zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört
die große Anlage des Wat Chai Wattanaram, das im Khmer-Stil
erbaut wurde und die Seinssphären des Kosmos repräsentiert.

In den angeschlossenen Nationalmuseen von Ayutthaya sind neben Kunst-
und Kulturschätzen auch Ausstellungen und Dioramen zum Alltagsleben
der damaligen Zeit zu sehen sowie das Modell eines traditionellen
thailändischen Dorfes.


Chiang Mai

Die Hauptstadt des Reiches von Lanna („Königreich der Millionen Reisfelder“),
am Ende des 13. Jahrhunderts gegründet, präsentiert sich heute als moderne
Großstadt, die vom Wirtschaftsboom der 1980/90er Jahre erheblich profitierte.
Aus historischer Sicht bedeutsam sind die große quadratische Stadtanlage mit
Stadtmauer und -toren, die Befestigungsanlagen und der Wassergraben,
die fast 80 Tempel- und Klosteranlagen sowie die großen Parks. Die meisten
alten Wat sind in nordthailändischer Architektur mit außergewöhnlichen
Holzschnitzereien, Wandmalereien und –reliefs errichtet. Die traditionellen
Märkte (Edelstein-, Nachtmarkt, aber auch Lebensmittelmärkte) können
trotz hoher touristischer Überprägung empfohlen werden. Dies gilt auch
für die nahe der Stadt liegenden Handwerkerdörfer, in denen Kunsthandwerk
hergestellt wird. Bekannt sind besonders die Silberschmiede- und Lackarbeiten,
Holzschnitzereien, Seidenschirm- und Keramikherstellung.

Chiang Mai ist auch Ausgangpunkt für Touren in den Nationalpark Doi Inthanon
– in dem der gleichnamige höchste Berg Thailands liegt (2565 m) – sowie für
Trekkingtouren in die Bergregionen, die in der Regel Besuche der Dörfer
verschiedener „Bergvölker“ einschließen. Bei diesen ethnischen Minderheiten
handelt es sich um Akha, Hmong, Karen, Lisu, Lahu und andere, die teilweise
bereits seit Jahrhunderten auf dem heutigen Territorium Thailands siedeln
oder während des späten 19./Anfang des 20. Jahrhunderts aus Norden und
Nordosten eingewandert sind.



 


                                        
         
                                                       Fotos Dackweiler

Bangkok
Wenigstens einige Tage verbringen die meisten ausländischen Touristen in
Bangkok. Im historischen Kern, der Insel Rattanakosin, befindet sich das
geistig-religiöse Zentrum des thailändischen Buddhismus, das Wat Phra
Keo; es ist das wichtigste Identifikationssymbol der Einheit und Verbundenheit
zwischen Buddhismus und Königshaus. Weitere bedeutende und
prachtvolle Tempel- und Klosteranlagen, vor allem Wat Pho, Wat Boworniwet,
Wat Suthat, Wat Sakhet und Wat Benchamobopitr, liegen in der Nähe.

Mit Bangkok verbinden sich eine Fülle gegensätzlicher, oft extremer und
chaotischer Eindrücke und Empfindungen. Es faszinieren die ungeheure
Pracht und Schönheit der Tempel- und Klosteranlagen, die traditionellen
Märkte und "Shophouses" in der Chinatown. In unmittelbarem
Gegensatz dazu stehen die Allverfügbarkeit globalen Angebots und
Konsums, luxuriöse Wohn- und Bürohochhäuser sowie immense
soziale Ungleichheiten und katastrophale Umweltprobleme. Die heutige
Megastadt entzieht sich einer systematischen Steuerung durch die
Verwaltung und Planung.


Frauke Kraas, Köln


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